California here I come…

Nach einer letzten Abschiedsrunde mit der Familie hat mich mein Schwager zum Hotel nahe dem Flughafen gebracht. In Hallbergmoos ist am Wochenende tote Hose, aber der Penny-Markt hatte immerhin offen, so dass ich nicht verhungern musste, obwohl Hotelbar und Gasthäuser alle geschlossen waren. Immerhin passte das Wetter zum Gefühl- ein komisches Gefühl von Weihnachten mit einer etwas schweren Note. Für fast ein halbes Jahr weg zu sein und die Lieben nur per Telefon zu hören und zu sehen ist schon eine Nummer, die eine kleine Achterbahn der Emotionen auslöst. Am Schluss überwogen aber doch Aufregung und Vorfreude.

Der nächste Tag war dann lang. Um 7 mit dem Shuttlebus zum Flughafen, erst mal richtig Frühstücken, da es im Hotel kurzfristig auch kein Frühstück gab, dann Corona-Testen und aufs Ergebnis hin fiebern.

Um 8:50 dann die ersehnte Benachrichtigung: Test negativ, es kann losgehen.

Einchecken und Kontrollen dauern dank Corona-Regeln noch länger als sonst, und der Start verzögert sich um 30 Minuten. Der Flieger ist rappelvoll, und ich bin heilfroh, Premium Economy gebucht zu haben und nicht wie eine Sardine in der Dose sitzen zu müssen. Wir lassen das verschneite Deutschland hinter uns, und mit Essen, Dösen und mit meinem Sitznachbar plaudern gehen auch die 12 Stunden Flug irgendwie rum.

Los Angeles

Der letzte spannende Moment ist dann bei der Einreisekontrolle nach einer guten Stunde in der Schlange, aber der Immigration Officer ist gut drauf und erklärt mich und das Konsulat für verrückt – wer will schon 2650 Meilen zu Fuß laufen, und wer gibt dafür auch noch ein Visum aus? Er gibt mir trotzdem die vollen 6 Monate Zeit, bis ich die USA spätestens wieder verlassen muss.

Ich brauche noch eine Weile, um den Shuttlebus zu finden, aber die Fahrt ist kurz und das Einchecken geht schnell. Die Menschen sind alle typisch amerikanisch freundlich und das Zimmer ist sauber und riesig. Nach einer großen Portion Chicken Wings und einer langen Dusche falle ich dann erschöpft und glücklich ins Bett. Ich bin tatsächlich hier.

Morgen geht es dann mit dem Amtrak an der Küste entlang nach San Diego.